Montag, 13. September 2010

Denguefieber - Epidemie in Honduras

Das Denguefieber ist eine fiese Krankheit. Von Moskitos der Art Aedes aegypti durch einen Stich auf den Menschen übertragen, verursacht der Virus im Körper des Menschen nach 3 bis 14 Tagen Kopf-, Glieder-und Muskelschmerzen, Fieber, Schüttelfrist, Hautausschlag und Schwäche. Kurzum: man fühlt sich richtig elend.

Behandelbar ist die Krankheit nicht, da muss man durch. Gegen die Schmerzen helfen Schmerzmittel wie Paracetamol, und einer Dehydrierung muß mit reichlich Flüssigkeitszufuhr entgegnet werden. Nach einer Woche geht es den meisten Kranken wieder besser. Es gibt aber auch Fälle, in denen das Fieber einen hämorrhagischen Verlauf nimmt. Dabei werden die Blutgefäße durchlässiger als sie es sein sollten, es kommt zu unkontrollierten Blutungen, die nicht allzu selten zum Tode führen.

Die offizielle honduranische Statistik nennt 67 Todesfälle durch Denguefieber in diesem Jahr.
Man darf vermuten, dass die wahre Zahl höher liegt.


Präsident Pepe Lobo hat im Juli den Notstand ausgerufen und eine nationale Kampagne zum Kampf gegen das Denguefieber angekündigt. Die nationalen Behörden legen seitdem ihr Augenmerk darauf, betroffene Gebiete mit Insektiziden zu besprühen, um dem Moskito den Garaus zu machen.

Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" weist darauf hin, dass die Strategie zur Eindämmung der Epidemie mehrere Maßnahmen umfassen müsse.

Die betroffene Bevölkerung, in Honduras übrigens die Hauptstädter, muß aufgeklärt und unterwiesen werden, wie sie sich gegen Dengue schützen kann. Dazu gehören auch die Einhaltung sanitärer Standards. Da der Moskito in stehendem Wasser brütet, findet er im Müll -Plastikflaschen, Reifen, Dosen- optimale Bedingungen vor. Da ist auch die Bevölkerung gefragt, den Müll beizeiten mal nicht achtlos wegzuwerfen.
Die medizinische Versorgung muß gewährleistet sein. Das Problem in Honduras besteht darin, dass die Krankenhäuser bei stark ansteigenden Fallzahlen schnell überfüllt und überfordert sind. Und auch die Bekämpfung der Mücke selbst ist ein wichtiger Baustein im Rahmen dieser Strategie.
Ein weiteres Zauberwort ist in diesem Zusammenhang die "Kontinuität". Es reicht nicht aus, wenn die Behörden eine einmalige Nebelaktion in den Städten starten. Die Besprühung muß regelmäßig über einen längeren Zeitraum erfolgen. Hier sind die Behörden gefragt, die in Honduras in aller Regel nicht durch Effizienz glänzen.

Die Epidemie ist allerdings kein rein honduranisches Problem. Weltweit ist Aedes aegypty in tropischen und subtropischen Gegenden auf dem Vormarsch, die Erkrankungszahlen steigen rapide an.

Und auch wir in Deutschland sollten uns nicht entspannt zurücklehnen in der Annahme, bei uns kann das ja nicht passieren. Der Klimawandel könnte Dengue auch zu uns bringen. In Frankreich wurde vor wenigen Tagen der erste Fall bekannt.....

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