Dienstag, 28. April 2009

Der Pandemieplan der Honduraner

Foto: La Prensa, Honduras
Die Schweinegrippe ist in aller Munde. Die honduranische Presse schreibt eigentlich nur noch über das Virus und darüber, dass honduranische Behörden Maßnahmen eingeleitet haben, die das Eindringen des Virus in das Land verhindern sollen. Der Leser fragt sich natürlich, um welche Maßnahmen es sich konkret und im einzelnen handelt. Und wird leider nicht fündig.
Nun bin ich gestern aus den USA nach Honduras eingereist und kann ich aus erster Hand berichten, was sich so am Flughafen in San Pedro Sula tat. Zunächst einmal lief das gesamte Personal mit Mundschutz herum. Soweit so gut.

Bei der Ankunft unserer Maschine standen bereits zwei weitere Flugzeuge am Dock. Diese waren offenbar nur kurz vorher gelandet, denn ich fand mich am Ende einer langen Schlange wieder. Die Menschenmenge endete vor einem Schreibtisch, hinter dem zwei mit Mundschutz vermummte und weiß bekittelte Personen saßen. Es war ein unbelüfteter Flur, es war stickig und warm, einige Menschen husteten, die Schlange bewegte sich im Schneckentempo vorwärts. Falls nur einer der zahlreichen Mitreisenden die Schweinegrippe hatte, so bekomme ich sie nun wahrscheinlich auch.
Nach einer halben Stunde bekamen die beiden am Schreibtisch Verstärkung. Es kam etwas Bewegung in die Schlange. Die Offiziellen (Ärzte oder Flughafenpersonal?) füllten ein Formular aus, auf dem sie meinen Namen und meine Adresse eintrugen. Das war es! Diese Informationen bekommt auch der Beamte der Immigration. Der Mehwert dieses Papiers erschließt sich mir nicht. Der Passagier neben mir wurde immerhin noch gefragt, ob er sich wohl fühle oder etwa fiebrig sei. Er verneinte.
Was aber passiert tatsächlich mit den Grippeerkrankten? Gibt es im Lande Quarantänestationen in den Krankenhäusern? Sind die Apotheken, Krankenhäuser und Ärzte mit den wirksamen antiviralen Medikamenten ausgestattet? Sind diese Medikamente in ausreichender Anzahl vorrätig? Wie wird die Bevölkerung im Land aufgeklärt?
Viele Fragen, aber keine Antworten.

Vielleicht steht ja morgen mehr in der Zeitung...

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