Montag, 21. September 2009

Honduraspolitik der Amerikaner bleibt unverständlich

Der "congressional research service", eine Art "think tank des amerikanischen Kongresses hat in einem Bericht kritisiert, es habe zu den Vorgängen in Honduras keine seriöse, rechtliche Analyse gegeben.




Tatsächlich hat die amerikanische Regierung noch mit keinem Wort erläutert, warum sie die Entscheidung des obersten Gerichts von Honduras, den Präsidenten abzusetzen, nicht anerkennt. Nein, sie hat hingegen den Richtern des Gerichts -neben vielen Politikern- die amerikanischen Visa entzogen. Es sollen weitere 1000 Honduraner auf derVisa-Entzugs-Liste stehen und dürfen demnächst damit rechnen, nicht mehr nach USA reisen zu dürfen. Darunter befinden sich viele Unternehmer und kleine Selbständige, die Sympathien zu der Interimsregierung Roberto Michelettis hegen.

Ist es nicht eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates, wenn man eine Gerichtsentscheidung nicht anerkennt und daraufhin Sanktionen gegen das Land verhängt, nur weil sie einem nicht passt? Da kämpft ein kleines Land um seine Verfassung und Demokratie - und die Welt will es nicht verstehen.

Verkehrte Welt!

Verkehrte Welt auch, weil man in der nächsten Woche bei der UN-Vollversammlung 120 Staatschefs sehen wird, darunter Muammar Al Gaddafi (erstmalig(!), Mahmoud Ahmadinejad oder Hamid Karzai. Alle lupenreine Demokraten, gewählt in freien und transparenten Wahlen. Der Interimspräsident Roberto Micheletti hingegen darf nicht daran teilnehmen. Honduras ist eben ein kleines Land......

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