Samstag, 29. Mai 2010

Pterois volitans: Eine Plage

Auf der Suche nach den schönsten Tauchplätzen der Karibik kommt der Taucher kaum an Guanaja vorbei. Mein persönliches "highlight" liegt auf der Nordseite der Insel und bietet Cañons, durch die man hindurchtaucht, Höhlen und Tunnel. Dort hat man gute Chancen, Ammenhaie, Rochen und Zackenbarsche zu sehen. Immer häufiger trifft man allerdings auch auf Rotfeuerfische. Beim ersten Mal dachte ich an eine Erscheinung und befürchtete, dem Tiefenrausch zu erliegen. Denn eigentlich gehören diese Fische in den indischen Ozean, keinesfalls aber in den Atlantik. Seitdem sie allerdings mal da sein, verbreiten sie sich dort mit einer ungeheuren Geschwindigkeit. Der einzige natürliche Feind des Rotfeuerfisches ist der Zackenbarsch. Der allerdings ist ziemlich lecker und auch bei Sportfischern ein begehrtes Fangobjekt. Sein Bestand ist so weit geschrumpft, dass er für den Eindringling keine Gefahr darstellt. Und so vermehren sich die wunderschönen Rotfeuerfische fast ungehindert und dezimieren ob ihrer Gefräßigkeit die kleinen Rifffische. Das biologische Gleichgewicht droht aus dem Ruder zu laufen, und auf Dauer gefährdet der Rotfeuerfisch auch den Bestand der Korallen -leben doch viele kleine Rifffische in Symbiosen mit den Korallen oder erfüllen in anderer Hinsicht sinnvolle Aufgaben im komplexen Gefüge der Unterwasserwelt.


Wie aber sind diese eigentlich wunderschönen Fische in den Atlantik und in die Karibische See gelangt? Es gibt eine nahe liegende Theorie, nach der 6 oder 7 Exemplare aus einem Aquarium in Südflorida entwichen sind. Der 1992 über Miami hinwegbrausende Hurrikan "Andrew" zerstörte unter anderem ein großes Aquarium - in dem auch einige der hübsch anzusehenden, rot-braun gefiederten Fische lebten. Die neue Umgebung rund um Florida behagte den Fischen und sie fühlten sich wohl, vermehrten sich und wurden so zu einer Plage.

Nun versuchen die Menschen in den Bahamas und auf den Cayman Islands den Fisch zu einer Delikatesse zu machen - ein Versuch, die Fangquote für Pterois volitans zu stimulieren.
Ob das klappt, bleibt abzuwarten.


Samstag, 15. Mai 2010

Honduras zu Gast in Heidelberg

Es geht um Fußball. Die honduranische Nationalmannschaft ist bei der WM in Südafrika dabei -und nun in Heidelberg, um sich auf das große Turnier vorzubereiten. Leider ist der Superstürmer Carlo Costly nicht dabei. Er war es, der mit seinen Toren maßgeblich dazu beitrug, das sich das Land qualifizierte.
Mit einem gebrochenen Fuß läßt sich nicht gut kicken, und so wird er -vor allem seine Tore- fehlen.
Foto: http://br.oleole.com/fotos/concacaf/carlocostly/mp178u.asp

In Walldorf, einem kleinen Ort nahe Heidelberg, wird die Mannschaft in den nächsten 10 Tagen trainieren, gegen den FC Astoria Walldorf, einem Verein de Oberliga Baden-Württembergs, spielen und danach weiter nach Österreich reisen.


In den honduranischen Medien nimmt das Thema "Weltmeisterschaft" bereits seit Wochen ca. 50 Prozent der Meldungen ein. Man darf gespannt sein, ob sich während der Meisterschaft überhaupt noch andere Nachrichten als Fußball aus dem Land gelangen werden. Honduras spielt übrigens in der Gruppe H und trifft dort auf Spanien, Chile und die Schweiz.

Und während die großen Fußballer in die Welt hinaus reisen, trainiert der Nachwuchs auf Guanaja:

Sonntag, 2. Mai 2010

Guanaja und die Fliegenfischer

Der Fliegenfischer ist keine Spezies aus der Tierwelt, sondern zählt zur Spezies der Hominiden, er ist ein Angler. Mittels einer besonderen Wurftechnik wird die Angel ausgebracht, an dessen Ende sich der Köder befindet. Dieser Köder ist besonders leicht und wird "Fliege" genannt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegenfischen

Guanaja ist schon seit langem ein Geheimtipp unter den amerikanischen "flyfisher" Freunden. Es gibt eine Reihe von Flachgebieten hinter den Riffen, in denen man hüfthoch im Wasser stehen und die Angelschnur fliegen lassen kann. Das Objekt der Begierde heißt Knochen -und Grätenfisch, Permit oder Tarpon. Man kann es sich beim Namen "bonefish" schon fast denken, und ja, es ist tatsächlich keine Freude, einen solchen Fisch zu essen. Der Fliegenfischer bringt also keinen Fisch mit nach Hause. Er läßt ihn nach dem Fang wieder frei.

Es sind fast ausschließlich Männer, die diesem Sport - oder besser ausgedrückt, dieser Aktivität- mit Freuden nachgehen. Und auch unter Ex-Präsidenten finden sich Liebhaber dieser Angelart. Ein Erdnußfarmer, der vor vielen Jahren Präsident der Vereinigten Staaten war und den wohl jedermann kennt, war in der vergangenen Woche auf der Insel. Sein Besuch sollte ein großes Geheimnis bleiben -einen Monat vorher wußte jeder, aber auch jedermann auf der Insel, dass J.C. im Anmarsch war. Dann kamen er, seine Frau und sein Gefolge von Sicherheitsleuten tatsächlich und sie blieben eine Woche lang, gingen fliegenfischen, statteten dem Hauptdorf der Insel einen Besuch ab und genossen im deutsch geführten Restaurant "Manati" Schweinebraten und Spätzle mit Soß´.


Also, Fliegenfischer der Welt, kommt nach Guanaja - solange es noch "bonefish-paradise" ist.