Dienstag, 6. Oktober 2009

"Brot für die Welt" -nicht nur humanitär und nicht immer transparent

Die von den evangelischen Kirchen Deutschlands getragene Organisation "Brot für die Welt" hat eigentlich einen guten Ruf. Sie leistet humanitäre Hilfe in den Regionen dieser Welt, in denen Menschen sich nicht selbst helfen können. Auf ihrer Website heißt es:

"Wir setzen uns für die Menschen ein, die in Not und Elend leben. Der Begriff "Brot" steht dabei nicht nur für die Versorgung mit Nahrung. Martin Luther legt die Bitte nach dem "täglich Brot" im Vaterunser so aus: Brot ist alles, "was Not tut für Leib und Leben – wie Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld und Gut." Das "täglich Brot" steht für alles Lebensnotwendige, über das alle Menschen in der Welt verfügen sollten.

Wie der Reformator setzt sich "Brot für die Welt" für das ein, was Menschen brauchen, um in Würde zu leben: menschliche Arbeits- und Lebensbedingungen, ausreichend Nahrung, ein Dach über dem Kopf, Gesundheitsversorgung und Ausbildung – unabhängig von Herkunft und sozialem Status. Den Benachteiligten und sozial Ausgegrenzten ein Leben in Würde zu ermöglichen, ist unser Grundanliegen.

In Honduras allerdings scheint "Brot für die Welt" sich nun auch politisch zu engagieren. Einer honduranische Tageszeitung liegen Unterlagen vor, nach denen die Organisation in großem Stil die Pro-Zelaya-Demonstranten bezahlt hat. Den Artikel und die Unterlagen sind einsehbar bei

http://www.laprensahn.com/Pa%C3%ADs/Ediciones/2009/10/05/Noticias/Ong-alemana-financia-marchas-de-zelayistas


Zur Erinnerung: nachdem Manuel Zelaya im Juni seines Amtes enthoben worden war, gab es nur wenige Proteste, die für seine Wiedereinsetzung auf die Straße gingen. Die zahlreichen Demonstrationen im Juli sprachen sich für Frieden, Demokratie und den Schutz der honduranischen Verfassung aus. Pro-Zelaya-Anhänger, die auf die Straße gingen, ließen sich kaum mobilisieren. Als Manuel Zelaya Ende Juli von der nicaraguanischen Grenze ausharrte, hatte er gehofft, dass viele Tausende Anhänger kommen und ihn ins Land begleiten würden. Ein Siegeszug, den es nicht gab;. es kam niemand! (siehe http://honduras-stories.blogspot.com/2009/07/ruckkehr.html ) Auch derzeit gelingt es weder ihm noch seinen Mäzenen, die Massen zu mobilisieren. Auch mit Geld lassen sich nicht genug Honduraner locken.

Nun kommt heraus, dass auch "Brot für die Welt" bei diesem Spiel mitgespielt hat. Damit wird klar, dass sich die Organisation politisch Bei Herrn Chávez ansiedelt. Von Herrn Chávez wissen wir, dass er den Schulterschluß mit Iran sucht und beim Atomprogramm kräftig unterstützt, z.B. mit Uran, dass es in Venezuela gibt. Iran ist der Erzfeind Israels und auf dessen Vernichtung aus. Vor einigen Wochen kaufte Hugo Chávez massenhaft Waffen bei den Russen. Man darf fragen, wofür er diese Waffen benötigt. Wird Venezuela von seinen Nachbarn aktuell bedroht? Kolumbien hat zwar einen neuen Vertrag mit den USA über die Nutzung seines Bodens für eine amerikanische Militärbasis abgeschlossen. Barack Obama allerdings versucht seit Monaten, eine gute Beziehung zu Venezuela herzustellen -von den USA geht mit dieser Basis keine Gefahr für Venezuela aus. Der Krieg gegen die Drogenkartelle ist vielmehr Grund für die militärische Präsenz der Amerikaner.

"Brot für die Welt" unterstützt also auch Aktionen, die politische Auswirkungen haben. Dagegen ist zunächst nichts einzuwenden. Die undifferenzierte Unterstützung einer Seite durch die plumpe Bezahlung von Menschen, damit diese an Demonstrationen teilnehmen, wirft allerdings Fragen auf.

Fragen wirft auch auf, dass diese Zahlungen, wie auch das Thema Honduras insgesamt, auf der Website der Organisation gar nicht vorkommen. Der edle Spender erfährt nicht, dass "Brot für die Welt" in Honduras überhaupt aktiv ist.

Das Thema Transparenz wird aber doch großgeschrieben bei "Brot für die Welt":

"Die Rolle als Mittlerin zwischen Gebenden und Empfangenden und als Anwalt der Armen und Benachteiligten können die Aktion "Brot für die Welt" und die Diakonie Katastrophenhilfe nur dann glaubwürdig wahrnehmen, wenn sie auf allen Ebenen ihres Handelns und Wirkens Offenheit und Transparenz walten lassen und den steigenden Anforderungen daran jeweils genügen."

Warum taucht auf der Website Honduras garnicht auf?

Wer Geld spendet, hat ein Recht darauf, zu wissen, wem er spendet, welche ideologische Grundhaltung er unterstützt und wohin seine Gelder fließen. Das ist Transparenz!

1 Kommentar:

  1. Hallo , Ich habe dein blog gerade gelesen. Ich lese auch La Gringa's Blogcito. Ich bin in Hamburg und versuche die nachrichtenagenturen darüber zu informieren was in Honduras los ist. Danke dass du auch versuchst die wahrheit ans licht zu bringen.

    Danke nochmal. Honduras braucht diese unterstützung.

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