Samstag, 31. Oktober 2009

Fragen

Für all die Interessierten, die die spanische Sprache beherrschen, das Abkommen im Wortlaut:


Es darf mit guten Gründen bezweifelt werden, dass dieses Abkommen tatsächlich das Ende der Krise bedeutet. Derselbe Kongress, der im Juni für die Absetzung des Präsidenten Manuel Zelayas votierte, soll nun über seine Wiedereinsetzung entscheiden. Herr Zelaya selber ist ja nun offenbar davon überzeugt, dass die Abgeordneten ihn wieder ins Amt setzen. Sonst hätte er der Vereinbarung nicht zugestimmt. Man darf sich allerdings fragen, woher er seine Überzeugung nimmt? Der Kongress ist identisch mit dem vom 28. Juni 2009. Irgendetwas stimmt da nicht....

Er hat auch der Klausel zugestimmt, dass es keine Amnestie für politische und andere Straftaten geben soll. Es liegen Anklageschriften gegen ihn vor. Was geschieht mit denen?

Die Einsetzung einer Verfassungsgebenden Versammlung ist auch vom Tisch. Nimmt Herr Zelaya wirklich Abstand von einer Volksbefragung zu diesem Thema? Kaum zu glauben.

Das Abkommen wirft viele Fragen auf - zumindest für den Beobachter, der die Hintergründe der Verhandlungen nicht kennt.

Es sind noch 29 Tage bis zur Wahl - und die wirklich gute Nachricht dieses Abkommens ist zur Zeit die, dass nun die internationale Gemeinschaft die Wahlen unterstützen und anerkennen wird - und zwar unabhängig von der Tatsache, das Herr Zelaya wieder ins Amt kommt. Der Verhandlungsführer der amerikanischen Delegation Thomas Shannon beantwortete die Frage, ob die USA die Wahlen von der Rückkehr Zelayas ins Präsidentenamt abhängig mache, wie folgt:


QUESTION: Sergio Davila from Brazilian Folha de Sao Paulo. The Brazilian Government and a large group of countries in the region said again this week that they will not recognize the elections in Honduras is President Zelaya is not back to the presidency. Will the U.S. do the same?

ASSISTANT SECRETARY SHANNON: What we’re focused on right now is the national dialogue and winning agreement in the national dialogue. Because at the end of the day, our point of view is the international community cannot argue with what Hondurans determine and decide themselves. In other words, if there’s an agreement in the national dialogue, we think that is sufficient to open a space for international support for Honduras’s elections. And we have to respect the ability of Hondurans to come to terms within that dialogue.


A deal is a deal.
Die Unterzeichnung des Abkommens allein garantiert nun die Unterstützung der USA. Das ist die wirklich gute Nachricht.

Was die Wahlen angeht, so sollten die OECD und viele andere Organisationen möglichst viele Wahlbeobachter ins Land senden.

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