Freitag, 19. Februar 2010

Die Angst vor dem Feuer

Vergangene Woche sah ich mich hier oben auf meinem Hügel plötzlich und unerwartet in einer Rauchwolke.
Die Wolke kam aus Osten und wurde immer dichter. Das Feuer selbst war ca. 300 Meter Luftlinie von uns entfernt. Dort hatte ein "islander" seinem Arbeiter ein Grundstück zur Verfügung gestellt, auf dem dieser Bananen, Kochbananen (plátanos) und Yucca anbauen konnte.
Zunächst hackte er alles, was Blätter hatte, ab. Aus einem Stück Urwald (nun ja, wenn auch sekundär, aber trotzdem dicht) wurde so ganz schnell ein Feld. Nach der Methode "slash and burn" setzte er ein paar Tage später, als das Holz schön trocken war, alles in Brand.


Da die Insel seit Wochen nur ganz wenig Regen gesehen hatte und seit sicher zwei Wochen gar kein Tropfen gefallen war, war nicht nur die abgeholzte Vegetation sehr trocken. Das aber störte den Arbeiter überhaupt nicht. Er zündelte -und - ging weg! Er verließ das Feld, kümmerte sich nicht mehr und überließ das Feuer sich selber.

Die Nachbarn, die mittlerweile auch durch den Rauch aufgeschreckt waren, waren ebenfalls beunruhigt. Wir riefen bei der Gemeinde an. Nun muss man wissen, dass Guanaja sogar eine Feuerwehr hat. Nun kam der Test. Und -sie bestanden ihn. Bereits nach 15 Minuten waren mehrere Männer da, ausgestattet mit Schaufeln, Feuerpatschen und Macheten und bekamen das Feuer recht schnell in den Griff.

Die Angst vor dem Feuer, vor dem unkontrollierbaren Ausufern eines Brandes, ist wohl begründet. Die Insel hat in der Vergangenheit mehrere schwere Waldbrände erlebt. Der letzte große Brand war 2005, verursacht durch Fahrlässigkeit. Damals war es kein Feldbrand, der außer Kontrolle geriet. Es war wahrscheinlich eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe, die das trockene Unterholz und die Blätter entfachte. Der Brand kam nah, sehr nah an die Häuser heran. Auch an unseres....

Brand auf Guanaja 2005

Damals konnte die Feuerwehr allein nichts mehr ausrichten. Vom Festland kamen Hubschrauber, die große Wassersäcke mit Meerwasser füllten und diese dann über dem Feuer leerten.

Die Angst vor dem Feuer -sie sitzt tief.


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