Mittwoch, 12. August 2009

Vandalismus in Tegucigalpa

Die Hauptstadt Tegucigalpa wurde gestern Schauplatz von schweren Ausschreitungen. Demonstranten, die für eine Wiedereinsetzung von Manuel Zelaya in sein Amt auf die Straße gingen, zündeten einen Bus an
Foto: www.tiempo.hn
und warfen Molotow-Cocktails in ein Restaurant der amerikanischen Fast-Food-Kette Popeye.
Foto: www.tiempo.hn

Angeführt wurde die Pro-Zelaya-Demonstration von Zelayas Ehefrau und seiner Tochter.

Sind die gestrigen Ereignisse der Beginn bürgerkriegsähnlicher Zustände?

Merkwürdig mutet an, dass es in den vergangenen 46 Tagen -solange ist Zelaya nun nicht mehr im Amt- nur wenig Widerstand gegen seine Absetzung gab. Die Lage im Land war, bis auf wenige Ausnahmen, ruhig. Die nun, so verspätet einsetzende Welle der Gewalt wirft Fragen auf.
Sind die Demonstranten tatsächlich glühende Zelaya-Anhänger, die sich nun plötzlich für dessen Wiedereinsetzung stark machen. Warum sind sie nicht vorher auf die Straße gegangen? Oder sind diese Menschen, die nun Gewalt in die Hauptstadt tragen, gekaufte Aktivisten?
Vor zwei Wochen hatte Manuel Zelaya angekündigt, von Nicaragua aus eine friedliche Miliz aufbauen zu wollen.
Die Vorgänge in Tegucigalpa jedenfalls lassen nichts Gutes für die nächsten Tage erahnen. Noch beschränkt sich die Gewalt auf Sachen....

Die USA, aber auch die EU sollten sich nun ernsthaft fragen, inwieweit sie eine Mitverantwortung für die Gewalt tragen. Sie bestärken Zelaya bis heute darin, dass er der rechtmäßige Präsident ist. Mit dem Rückenwind der amerikanisch-/europäischen Haltung meint er, er brauche in der Wahl seiner Mittel nicht zimperlich sein.

Die von ihm geschürte Gewalt bringt ihn allerdings seinem Ziel, wieder als Präsident eingesetzt zu werden, keinen Schritt weiter. Im Gegenteil, die internationale Gemeinschaft muss in den nächsten Tagen die Gewaltausschreitungen verurteilen und Zelaya selber diskreditiert sich einmal mehr.

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