Mittwoch, 8. Juli 2009

Guanaja und die politische Krise

Lebte man ohne Zeitung, Zugang zum Internet und ohne Sozialkontakte auf Guanaja, so würde man von dem Ausnahmezustand, in dem sich das Land zweifelsohne befindet, nichts bemerken.
Die Geschäfte und Banken sind geöffnet, die Frachtschiffe bringen planmäßig einmal wöchentlich Lebensmittel, Baustoffe und allerhand anderes Material vom Festland auf die Insel. Die Polizeibeamten dösen in ihrem Büro herum, immer möglichst nahe am Ventilator sitzend. Die wenigen Soldaten, die es auf der Insel gibt, sieht man nicht häufiger als sonst. Während im Rest des Landes die nächtliche Ausgangssperre ernst genommen und vom Militär auch durchgesetzt wird, ist es auf dem "cay" abends so lebhaft wie immer.
Die Nachbarinsel Roatan leidet durch das Ausbleiben der Touristen, nach Guanaja verirrt sich sonst auch niemand. Der Flugverkehr zwischen der am Festland liegenden Stadt La Ceiba und der Insel läuft ungestört.
Krise? Wo?
Jedenfalls nicht auf Guanaja


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