Sonntag, 5. Juli 2009

Warum?

Warum setzen sich die USA eigentlich so vehement für die Wiedereinsetzung von Manuel Zelaya in sein Amt ein? Betrachtet man die Entwicklung der bilateralen Beziehungen beider Länder in den vergangenen Jahren, so ist das nicht leicht zu verstehen.

Nicht nur einmal verärgerte er seinen großen Nachbarn im Norden.....

So versuchte er, durch verstaatlichende Maßnahmen der großen Öltanks, die eigentlich amerikanischen Gesellschaften wie Exxon und Chevron gehören, die Kontrolle über das Öl und den Ölpreis zu erlangen. Die Krise wurde beigelegt, als der Präsident zurückruderte.

Als der neue Botschafter Amerikas in Honduras Hugo Llorens seine Ernennungsurkunde empfangen sollte, ließ Zelaya ihn kalt abblitzen. Er sagte den Termin nur wenige Stunden vorher ab und begründete ihn damit, er müsse sich mit Boliviens Staatspräsident Evo Morales solidarisieren, der zu dem Zeitpunkt durch einen Hungerstreik politische Ziele durchzusetzen versuchte.

Im August letzten Jahres entschied der Präsident, dem von Hugo Chávez ins Leben gerufene Staatenbund ALBA beizutreten. In diesem Bündnis sind auch Nicaragua, Bolivien, Venezuela, Kuba u.a. Ziel ist es, der amerikanischen Hegemonie etwas entgegen zu setzen.

Auch hat Manuel Zelaya in seinen Reden die USA verbal angegriffen.

Gründe für eine gestörte Beziehung zwischen Honduras und den USA gab es also genug.
Erinnern wir uns an das Treffen der OAS, das vor wenigen Monaten in Trinidad stattfand. Dort wollte Barack Obama sich deutlich von seinem Vorgänger George Bush absetzen und reichte dem venezolanischen Staatsoberhaupt Hugo Chávez demonstrativ die Hand. Und Chávez schenkte Obama im Gegenzug ein Buch. Ein neues Kapitel in der Beziehung der USA und Venezuela sollte aufgeschlagen werden.



Un nun patzen die "Hondus". Stellt sich Obama nun hinter die demokratische Bewegung, gefährdet er die zaghaften Triebe einer neuen amerikanisch-venezolanischen Freundschaft.
Die Krise in Honduras soll diese neue politische Richtung offenbar auf gar keinen Fall gefährden. Man kann es auch ganz platt ausdrücken: Obama möchte es sich nicht mit Chávez verderben. Das dabei so ein unwichtiges Land wie Honduras unter die Räder gerät - tja, kann passieren.....

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