Montag, 20. Juli 2009

Über die Medien

Der 7-Punkte-Plan des Herrn Arias zur Beilegung der Staatskrise in Honduras ist offenbar gescheitert. Interessant ist, dass die Medien heute fast ausschließlich berichten, die Delegation der Interimsregierung unter Micheletti habe sich nicht auf Punkt 1 einlassen können, der die Rückkehr des Präsidenten in sein Amt vorsah.

Dagegen findet man nur nach langem Suchen und nicht in den mainstream-Medien die Erwähnung eines Interviews, dass Herr Zelaya der brasilianischen Zeitung "Folha de Sao Paulo" gegeben hat. Hierin sagte er, er werde nach seiner Rückkehr auf jeden Fall den Plan einer neuen Verfassung weiterverfolgen- ihn aufzugeben, käme einem Verrat an seinem Volk gleich.


Damit unterläuft er klar den Vermittlungvorschlag. Dessen Punkt 4 sieht nämlich vor, dass Herr Zelaya bis zum Wahltermin alle Aktivitäten zur Verfassungsänderung unterlassen werde.
Für die politische Bewertung der Krise sind Äußerungen wie diese scheinbar unwichtig....
Oder warum schreibt darüber niemand?

Die honduranische Presse schreibt am Wochenende, dass die Ermittlungsbehörden die Wahlzettel für die Volksbefragung gefunden hat. Sie waren bereits ausgefüllt - hätte die "Wahl" stattgefunden, so wäre sie so ausgegangen: 80 % der Befragten hätten die Frage, ob sie im November über die Einsetzung einer Verfassungsgebenden Versammlung abstimmen wollen, bejaht, 20 % hätten sie verneint.


Eigentlich ist dies eine überaus interessante Entdeckung. Warum schreibt darüber nur kaum jemand?

Ach ja, auch das hat man gefunden: eine lebensgroße Statue seiner Person, die der Präsident offenbar bereits hatte herstellen lassen. Was sagt das aus?

Foto: la prensa

Größenwahn?

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