Mittwoch, 15. Juli 2009

Sehnsucht nach Normalität

Die Interimsregierung und der Kongress haben ihre Geschäfte aufgenommen. Eine der ersten Maßnahmen war es, das Haushaltsbudget für das Jahr 2009 zu verabschieden. Der Präsident hätte es dem Kongress bereits im September des vergangenen Jahres vorlegen müssen. Hat er aber nicht, so dass der Kongress auf der Grundlage des Budgets 2008 agieren mußte. Allerdings sind im November diesen Jahres Präsidentschaftswahlen und ohne Budget 2009 wären keine Mittel dafür da gewesen.....

Auf den Straßen der Städte ist es ruhig geworden, die Anzahl der Demonstrationen für und gegen Zelaya hat deutlich abgenommen. Der Flughafen Toncontín der Hauptstadt Tegucigalpa hat schon vor einigen Tagen seinen normalen Flugbetrieb wieder aufgenommen.
Und auch die nächtliche Ausgangssperre wurde aufgehoben.
Die honduranische Tageszeitung "la prensa" veröffentlicht heute das Ergebnis einer Meinungsumfrage zu den Präsidentschaftskandidaten. Danach liegt "Pepe" Lobo knapp vor seinem Kontrahenten Elvin Santos. Auch hier der Versuch, das Gefühl von Normalität zu erzeugen.

Man spürt im Land den großen Wunsch, zum ruhigen und beschaulichen Alltag zurück zu kehren. Die große Mehrheit der Honduraner ist nicht an Gewalt, Ausschreitungen und politischen Aufständen interessiert. Das ist auch der Eindruck, den ich im Kontakt mit honduranischen Freunden gewonnen habe.

Die derzeitige Stimmung trügt allerdings -es könnte die Ruhe vor dem Sturm sein. Gerade heute hat Manuel Zelaya die Bevölkerung zum aktiven Widerstand gegen die Interimsregierung aufgerufen. Es wird in den nächsten Tagen interessant zu beobachten sein, wieviele Honduraner seinem Aufruf folgen werden. Von Normalität ist das Land noch weit entfernt.

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