Mittwoch, 30. Dezember 2009
Die wahren Verlierer der politischen Krise
Montag, 21. Dezember 2009
Internet und Multi-Tasking auf Guanaja
Man gab die Bestellung, sagen wir, für 100 Sack Zement ab, bekam den Preis genannt und die Kontoverbindung des Zementhandels. Dann ging man zur Bank, stellte sich dort in die Schlange, bis man dort den gewünschten Betrag einzahlen konnte. Mit der Quittung ging es wieder zurück zu Hondutel. Dort versandte die (manchmal auch) nette Dame die Quittung per Fax an die gewünschte Faxnummer. Dann war der halbe Tag um.
Erst vor wenigen Jahren bekam Hondutel Konkurrenz. Der Gesetzgeber hatte die notwendigen Gesetze erlassen, damit auch private Telekommunikationsgesellschaften auf den Markt durften. Dann ging alles ziemlich schnell. Tigo, Claro und auch Digicel kämpfen heute um Marktanteile bei den Handys. Nur Hondutel selber hat den Markt des Mobilfunks verschlafen. Es gibt eigentlich niemanden mehr in Honduras, der kein Mobiltelefon besitzt. Selbst in den abgelegensten Dörfern hat jeder Feldarbeiter so ein kleines Gerät in seiner Hosentasche. Wer Zweifel hatte, das Mobilfunktelefone in einem armen Entwicklungsland keine große Zukunft haben, der hat sich getäuscht.
Mit dem Internet ist das ähnlich. Am Festland gibt es zahlreiche Internetprovider, die sich gegenseitig Konkurrenz machen.
Auf Guanaja allerdings gab es lange nichts. Diejenigen, die auf Internet angewiesen waren, wichen auf satellitengestützte Systeme aus, die von den USA aus operieren. Globalnet war der erste honduranische Provider, der auf die Insel kam. Das Internet war zwar nicht schnell, und es fiel auch schon mal für einen oder mehrere Tage aus, aber man erwartet am Ende der Welt keine Perfektion. Es war Internet, es war einigermaßen schnell und es funktionierte -nun ja: meistens.
Seit vier Wochen funktioniert Globalnet auf Guanaja nicht mehr. Informationen darüber, was passiert ist und wann oder gar ob die Gesellschaft die Insel in Zukunft wieder versorgen wird, gibt es nicht. Gerüchte kursieren, dass Globalnet Anlagen der staatlichen Hondutel nutzt und die dafür fällige Nutzungsgebühr nicht bezahlt hat. Daraufhin hat Hondutel Globalnet abgestellt. Nun soll die Gebühr bezahlt worden sein, aber niemand stellt den Service wieder an.
Will Hondutel einen lästigen Wettbewerber auf diese Weise kaltstellen? Vielleicht hat Globalnet aber auch das Interesse an Guanaja und seinen, sagen wir: 30 Kunden verloren.
Niemand weiß etwas Genaues. Alle kaufen sich nun ein kleines Modem der Mobilfunkgesellschaft Tigo - allerdings wird die Verbindung immer langsamer, je mehr Nutzer diese Möglichkeit nutzen. Das Herunterladen einer Zeitung dauert 2 bis 3 Stunden. Das Aufrufen einer Website dauert zwischen 1 und 10 Minuten. Bei diesen Geschwindigkeiten werde ich zum Meister des "multi-tasking".
Und Bilder gibt es jetzt auch erst mal keine....bis die Insel wieder anständig an den Rest der Welt angeschlossen ist.
Frohe Weihnachten!
Samstag, 12. Dezember 2009
Das Problem Zelaya
Donnerstag, 3. Dezember 2009
Es war einmal...
Dienstag, 1. Dezember 2009
Wer ist Pepe?
Wer ist der neue gewählte Präsident?
Sonntag, 29. November 2009
Der Wahltag
Montag, 23. November 2009
The big picture - lateinamerikanische Machtgelüste
Donnerstag, 19. November 2009
Warum Wahlen die Lösung sind...
Sonntag, 15. November 2009
Zelaya schreibt an Obama
Dienstag, 10. November 2009
Und immer noch kein Ende der Krise....
Dienstag, 3. November 2009
Guaymuras und seine Folgen
Samstag, 31. Oktober 2009
Fragen
ASSISTANT SECRETARY SHANNON: What we’re focused on right now is the national dialogue and winning agreement in the national dialogue. Because at the end of the day, our point of view is the international community cannot argue with what Hondurans determine and decide themselves. In other words, if there’s an agreement in the national dialogue, we think that is sufficient to open a space for international support for Honduras’s elections. And we have to respect the ability of Hondurans to come to terms within that dialogue.
Freitag, 30. Oktober 2009
Politische Krise beendet?
Samstag, 24. Oktober 2009
Ein link
Donnerstag, 15. Oktober 2009
Jubel in Honduras -die WM ruft
Herzlichen Glückwunsch!
Dienstag, 6. Oktober 2009
"Brot für die Welt" -nicht nur humanitär und nicht immer transparent
"Wir setzen uns für die Menschen ein, die in Not und Elend leben. Der Begriff "Brot" steht dabei nicht nur für die Versorgung mit Nahrung. Martin Luther legt die Bitte nach dem "täglich Brot" im Vaterunser so aus: Brot ist alles, "was Not tut für Leib und Leben – wie Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld und Gut." Das "täglich Brot" steht für alles Lebensnotwendige, über das alle Menschen in der Welt verfügen sollten.
Wie der Reformator setzt sich "Brot für die Welt" für das ein, was Menschen brauchen, um in Würde zu leben: menschliche Arbeits- und Lebensbedingungen, ausreichend Nahrung, ein Dach über dem Kopf, Gesundheitsversorgung und Ausbildung – unabhängig von Herkunft und sozialem Status. Den Benachteiligten und sozial Ausgegrenzten ein Leben in Würde zu ermöglichen, ist unser Grundanliegen.
In Honduras allerdings scheint "Brot für die Welt" sich nun auch politisch zu engagieren. Einer honduranische Tageszeitung liegen Unterlagen vor, nach denen die Organisation in großem Stil die Pro-Zelaya-Demonstranten bezahlt hat. Den Artikel und die Unterlagen sind einsehbar bei
Zur Erinnerung: nachdem Manuel Zelaya im Juni seines Amtes enthoben worden war, gab es nur wenige Proteste, die für seine Wiedereinsetzung auf die Straße gingen. Die zahlreichen Demonstrationen im Juli sprachen sich für Frieden, Demokratie und den Schutz der honduranischen Verfassung aus. Pro-Zelaya-Anhänger, die auf die Straße gingen, ließen sich kaum mobilisieren. Als Manuel Zelaya Ende Juli von der nicaraguanischen Grenze ausharrte, hatte er gehofft, dass viele Tausende Anhänger kommen und ihn ins Land begleiten würden. Ein Siegeszug, den es nicht gab;. es kam niemand! (siehe http://honduras-stories.blogspot.com/2009/07/ruckkehr.html ) Auch derzeit gelingt es weder ihm noch seinen Mäzenen, die Massen zu mobilisieren. Auch mit Geld lassen sich nicht genug Honduraner locken.
Nun kommt heraus, dass auch "Brot für die Welt" bei diesem Spiel mitgespielt hat. Damit wird klar, dass sich die Organisation politisch Bei Herrn Chávez ansiedelt. Von Herrn Chávez wissen wir, dass er den Schulterschluß mit Iran sucht und beim Atomprogramm kräftig unterstützt, z.B. mit Uran, dass es in Venezuela gibt. Iran ist der Erzfeind Israels und auf dessen Vernichtung aus. Vor einigen Wochen kaufte Hugo Chávez massenhaft Waffen bei den Russen. Man darf fragen, wofür er diese Waffen benötigt. Wird Venezuela von seinen Nachbarn aktuell bedroht? Kolumbien hat zwar einen neuen Vertrag mit den USA über die Nutzung seines Bodens für eine amerikanische Militärbasis abgeschlossen. Barack Obama allerdings versucht seit Monaten, eine gute Beziehung zu Venezuela herzustellen -von den USA geht mit dieser Basis keine Gefahr für Venezuela aus. Der Krieg gegen die Drogenkartelle ist vielmehr Grund für die militärische Präsenz der Amerikaner.
"Brot für die Welt" unterstützt also auch Aktionen, die politische Auswirkungen haben. Dagegen ist zunächst nichts einzuwenden. Die undifferenzierte Unterstützung einer Seite durch die plumpe Bezahlung von Menschen, damit diese an Demonstrationen teilnehmen, wirft allerdings Fragen auf.
Fragen wirft auch auf, dass diese Zahlungen, wie auch das Thema Honduras insgesamt, auf der Website der Organisation gar nicht vorkommen. Der edle Spender erfährt nicht, dass "Brot für die Welt" in Honduras überhaupt aktiv ist.
Das Thema Transparenz wird aber doch großgeschrieben bei "Brot für die Welt":
"Die Rolle als Mittlerin zwischen Gebenden und Empfangenden und als Anwalt der Armen und Benachteiligten können die Aktion "Brot für die Welt" und die Diakonie Katastrophenhilfe nur dann glaubwürdig wahrnehmen, wenn sie auf allen Ebenen ihres Handelns und Wirkens Offenheit und Transparenz walten lassen und den steigenden Anforderungen daran jeweils genügen."
Warum taucht auf der Website Honduras garnicht auf?
Wer Geld spendet, hat ein Recht darauf, zu wissen, wem er spendet, welche ideologische Grundhaltung er unterstützt und wohin seine Gelder fließen. Das ist Transparenz!
Sonntag, 4. Oktober 2009
Licht am Ende des Tunnels?
In Honduras wird wieder geredet. Sowohl Manuel Zelaya als auch Roberto Micheletti haben ihre Gesprächsbereitschaft signalisiert. Eine Delegation der OAS befindet sich bereits im Lande. Dessen Vorsitzender Miguel Insulza hat sich am Freitag bereits zu einem vertraulichen Gespräch mit Herrn Micheletti getroffen. Eine Delegation amerikanischer Senatoren -allesamt von der republikanischen Partei- war ebenfalls in Honduras und attestiert der Interimsregierung, ernsthaft an einer friedlichen Lösung interessiert zu sein.
Dienstag, 29. September 2009
Honduras im Chaos...
Dienstag, 22. September 2009
Überraschung!!!! - Zelaya zurück in Honduras
Manuel Zelaya ist in einer heimlichen Aktion nach Honduras zurückgekehrt. Eine 15-stündige Strapaze sei es gewesen, mit mehreren Fahrzeugen, teilweise zu Fuß, durch Nacht und Nebel, vorbei an Militär -und Polizeiposten.
Montag, 21. September 2009
Honduraspolitik der Amerikaner bleibt unverständlich
Dienstag, 15. September 2009
Nationalfeiertag
Sonntag, 13. September 2009
Wahlvorbereitungen
Montag, 31. August 2009
Krise und kein Ende
Dienstag, 25. August 2009
Zurück am Verhandlungstisch
Nun also auf ein Neues. Herr Insulza reist nur als Beobachter mit. Die Basis der Verhandlungen wird weiterhin der Plan des Mediators Arias sein.
Derweil ist die Lage im Land verhältnismäßig ruhig. Der Plan des abgesetzten Präsidenten, das Volk aufzuwiegeln, hat offensichtlich keinen Erfolg gehabt. Die Regierungsgeschäfte laufen scheinbar ruhig und störungsfrei. Auch die Wahlvorbereitungen werden so getroffen, als hätte es nie eine Krise gegeben. In diesen Tagen läuft die Frist ab, sich zur Wahl anzumelden. Ich persönlich hoffe, dass so viele Honduraner diesem Aufruf folgen wie noch nie. Von einer hohen Wahlbeteiligung kann ein deutliches Signal für die Demokratiefähigkeit und Demokratiewillen ausgehen.
In der nächsten Woche beginnt offiziell der Wahlkampf. Dann werden die beiden Präsidentschaftskandidaten ihre Kampagnen starten und durch die Lande ziehen.
Die Interimsregierung hat Wahlbeobachter auch aus dem Ausland eingeladen - die Wahlen im November sollen so offen und transparent verlaufen wie noch nie zuvor.
Das ist alles sehr lobenswert. Die Wahlen allerdings können die Krise nur beenden, wenn sie international anerkannt werden. Bereits jetzt gibt es Stimmen, die zur Nichtanerkennung der Wahl aufrufen, sollte es vorher zu keiner einvernehmlichen Lösung kommen. Und zwar einer Lösung, die von der internationalen Gemeinschaft auch gutgeheißen wird.
Die Interimsregierung beharrt auf den Standpunkt, dass es eine Rückkehr von Präsident Zelaya in sein Amt nicht geben kann. Es ist auch schwer vorstellbar, dass er die Amtsgeschäfte wieder aufnimmt, als wäre nichts geschehen. Ein Kompromiss ist sicher schwer zu finden.
Sicher ist es richtig, zu betonen, dass Honduras ein souveräner Staat ist, eigenständig und unabhängig. Allerdings - ganz so unabhängig ist Honduras dann aber doch nicht. Das Land hängt am Tropf internationaler Hilfen, und wirtschaftlich steht es natürlich auch nicht allein da. Die internationale Isolierung und die andauernde politische Krise bringt Unsicherheit und vertreibt Investoren. Die Tourismusbranche liegt am Boden. Die Volkswirtschaft leidet, und jeder Tag kostet viel Geld.
Eine Lösung muss her, die vor allem eines beinhaltet: die Garantie, dass im November freie Wahlen stattfinden. Wahlen, die offen und transparent verlaufen, Wahlen, die international anerkannt werden. Es ist eine große Chance für ein kleines Land -
Samstag, 15. August 2009
Demonstrationen als Ausdruck des Volkswillens?
Donnerstag, 13. August 2009
Viva Honduras!
Mittwoch, 12. August 2009
Vandalismus in Tegucigalpa
Montag, 10. August 2009
Honduras als Thema des mexikanischen Gipfeltreffens
Zusammenhänge
Freitag, 7. August 2009
Die deutsche Linke und die Krise in Honduras
Da die Stiftung eine FDP-nahe ist, mußte die Linke natürlich dagegen sein. Die Vehemenz und Aggressivität, mit der die honduranische Krise nun aber die politischen Lager spaltet, erstaunt.
Ist die Krise in Honduras eine machtpolitische, in der es um rechte oder linke Politik geht?
Da mißachtet ein Präsident ein Urteil des obersten Gerichtshofs, setzt sich über Parlamentsbeschlüsse hinweg und poltert laut, die verfassungsgemäßen Institutionen wie Parlament und Gerichte hätten ihm nichts zu sagen, er sei einzig und allein dem Volk verpflichtet.
Nun ist Honduras, wie auch Deutschland, eine repräsentative Demokratie -und keine unmittelbare, in der sich wie im alten Athen die Menschen regelmäßig auf dem "Plaza Central" versammeln und über ihre Angelegenheiten direkt und unmittelbar entscheiden. Das Parlament und sein Präsident sind die vom Vol gewählten (Volks-)Vertreter. Diese Legislative und Exekutive wird von der Dritten Gewalt, der Judikative kontrolliert. Der oberste Gerichtshof in Honduras darf als unabhängig bewertet werden. Seinem Urteil hat sich auch der Präsident zu fügen. Und das hat er nicht getan.
Parlament, Gerichtshof und Militär haben daraufhin versucht, ihr demokratisches System zu bewahren und den Präsidenten aus seinem Amt entfernt.
Warum regt das die Linke so auf?
Hätte Manuel Zelaya eine tolle Sozialpolitik gemacht und sich für die Armen seines Landes eingesetzt, so könnte man seine Absetzung vielleicht als Aufstand der kleinen reichen Oberschicht sehen. So war es aber mitnichten. Herr Zelaya selber stammt aus einer wohlhabenden Familie, die es mit Holzhandel und Rinderfarmen zu Reichtum gebracht hat. Er hat sich in den vergangenen drei Jahren seiner Amtszeit nicht als Sozialreformer hervorgetan. Die Armut im Lande ist unter ihm eher gestiegen als gesunken.
Die Idee, ein Referendum zur Frage einer neuen Verfassung abzuhalten, stammt nicht von Zelaya selber, sondern von seinem Freund Hugo Chávez. Er hat die Vision, Lateinamerika zu einem großen "bolivarianischen" Staatenverbund zusammen zu schließen. Seine Vision eines Sozialismus des 21. Jahrhunderts ist allerdings wenig demokratisch. Im eigenen Land hat er in den vergangenen Jahren äußerst erfolgreich die Stützpfeiler der Demokratischen Ordnung, die Gewaltenteilung, ausgehebelt. Der oberste Gerichtshof wurde neu besetzt, natürlich mehrheitlich mit Chávez-Getreuen. Dem Parlament wurden Rechte beschnitten, er selber hat eine Macht als Exekutive weiter ausgebaut. Zur Zeit arbeitet er daran, die Presse gleichzuschalten. Bereits vor zwei Jahren wurde dem regierungskritischen Sender RCTV die Lizenz entzogen, aktuell geht es dem Sender Globovision an den Kragen.
Demokratisch ist das alles nicht. Unsere deutsche Linke sollte die Frage beantworten, worauf sie ihre Bewunderung für Hugo Chávez gründet und wie sie es mit demokratischen Grundsätzen hält.
In Honduras geht es nicht um die Frage von rechter oder linker Politik. Es geht um nichts weniger als die Bewahrung demokratischer Grundsätze.
Erst danach darf und muss man sich über Sozialpolitik und Armutsbekämpfung unterhalten -
Mittwoch, 29. Juli 2009
Mobilisierungsprobleme
Samstag, 25. Juli 2009
Rückkehr -Teil 2
Manuel Zelaya träumt wahrscheinlich davon, auf einem Pferd sitzend und eine große weiße Fahne schwenkend, in Tegucigalpa einzureiten. Die Straßen sind gesäumt von zigtausenden jubelnden Menschen, fahnenschwingend ihren rechtmäßigen Präsidenten begrüßend. So war das bereits zu seiner Inaugurationsfeier im Fußballstadion vor fast vier Jahren. Seine Berater hatten es schwer, ihn davon abzubringen, auf einem Pferd ins Stadion zu reiten.